Die Unterprojekte

Zwölf Studierende erarbeiten je ein Unterprojekt, die bei der Tagung in Form von Workshops vermittelt werden:


- #fixieculture: (Re-)Produktion und ästhetisierte Inszenierung von Männlichkeit(en) in zeitgenössischen Rennradkulturen
- Disabilty Fashion" Zusammenhänge zwischen Dress-Gender-Disability
- Anforderungen/Erwartungen an Trans*männlichkeiten in queeren Räumen
- Der Kanzlerin neue Kleider: Behandlung Angela Merkels Kleider in den Medien
- Porno-Dress am Beispiel Analprolaps: Wie different kann und muss der Dress von Pornodarsteller_innen sein, um konsumiert zu werden?
- Konstruktionen eines „Hipster“-Typs im medialen Diskurs
- Bekleidungspraktiken und gesellschaftliche Aushandlungen im Iran im Web 2.0 am Beispiel #MyStealthyFreedom
- Undressing Avatars: (Re-)Produktion und Unterwanderung von Differenzen in der Avatargestaltung von Skyrim
- Dress und transnationale Identitäten (Neu!)
- Dresspraktiken des Fachschaftsrates Philosophie Oldenburg (Neu!)

Bald Online:

- Vestimentäre Inszenierungen von Claudia Roth
- Phänomen Drag King - Welche vestimentären Strategien werden im Rahmen von Drag King-Workshops sichtbar, um Männlichkeit(en) herzustellen?

Die Unterprojekte im Einzelnen:

Lisa:
#fixieculture – eine kulturanalytische Untersuchung zur (Re-)Produktion und ästhetisierten Inszenierung von Männlichkeit(en) in zeitgenössischen Rennradkulturen
Schon seit Jahren kann vor allem in Großstädten ein enormer Rennradtrend beobachtet werden. Viele Menschen nutzen das Transportmittel zusätzlich zum Sport- und Arbeitsgegenstand immer häufiger als modischen Alltagsgegenstand.
Bereits im Alltag lässt sich beobachten, dass sich insbesondere (junge, schlanke) Männer mit einem ganz bestimmten (Kleidungs-)Stil mit dem Rennrad auffällig (anders) im urbanen Raum bewegen. Dabei lässt sich immer mehr die Herausbildung einer spezifischen männlichen subkulturell verorteten Rennradästhetik beobachten. Die folgende Untersuchung widmet sich eben jener Rennradästhetik insbesondere in Hinblick auf die daraus resultierende (vornehmlich subkulturelle) Differenzerzeugung im kulturellen Raum. Es gilt demnach zum einen, diese neue Rennradästhetik genauer auf ihre ausgeführten dress- und Körperpraxen zu untersuchen. Zudem soll deren kulturelle Bildsprache in seiner komplexen visuellen und sozialen Codierung hinterfragt werden. Diese Arbeit geht dabei in kulturanalytischer Tradition davon aus, „[…] that the visual is central to the cultural construction of social life in contemporary Western societies“ (Rose 2007: 2). In der Untersuchung widme ich mich zudem ausschließlich männlichen bzw. männlich gelesenen Körpern. Der Begriff Männlichkeit geht dabei auf die Men‘s Studies Forscherin Raewyn Connell zurück. Männlichkeit sei demnach „[…] soweit man diesen Begriff in Kürze überhaupt definieren kann - eine Position im Geschlechterverhältnis; die Praktiken, durch die Männer und Frauen diese Position einnehmen, und die Auswirkungen dieser Praktiken auf die körperliche Erfahrung, die Persönlichkeit und Kultur" (ebd. 91).
Die Untersuchung spezialisiert sich hierbei auf die fotografisch inszenierte und online geteilte Rennradästhetik. Dazu wird das visuelle Material dem beliebten sozialen Netzwerk / der Fotoplattform Pinterest entnommen und auf die Frage hin untersucht, was die fotographische Inszenierung von aktueller männlicher Rennradästhetik auf der Fotoplattform Pinterest über die (Re-)Produktion und Rezitation von (subkulturell situierter) Männlichkeit zu verstehen gibt. Methodisch verwendet diese Arbeit hauptsächlich die von Gillian Rose vorgestellte kompositionelle Bildanalyse sowie anteilig Elemente der Semiologie wie der Inhaltsanalyse.

Stella:
Disability-Fashion. Zusammenhänge zwischen Dress-Gender-Disability

Im Rahmen meines Projekts widme ich mich der Frage, welche Umgangsweisen Frauen mit körperlicher Behinderung entwickeln, um sich mithilfe von Mode und Bekleidung mit dem gesellschaftlichen Bild von Menschen mit körperlicher Behinderung auseinanderzusetzen. Relevant erscheinen mir Thema und Fragestellung, da Menschen mit Behinderung und ihre Bekleidungssituation mittlerweile teilweise in den Medien thematisiert werden, beispielsweise wenn Designer_innen speziell für Menschen mit Behinderung Mode entwerfen. Im wissenschaftlichen Diskurs der Disability Studies wird die Thematik jedoch bisher nicht behandelt. Um diese Forschungslücke im Rahmen meines Projekts genauer untersuchen zu können, habe ich vier teilstrukturierte, leitfadengestützte Interviews mit Frauen mit körperlicher Behinderung geführt. Ausgewertet habe ich sie mithilfe der Grounded Theory. Mein komplettes Vorgehen war und ist sehr offen gehalten, damit ich bestmöglich auf die Befragten eingehen kann. Thematisiert wurden unter anderem ihr Einkaufs- und Bekleidungsverhalten, ihre Wahrnehmung des gesellschaftlichen Bildes von Menschen mit Behinderung und ihr Umgang mit diesem, Probleme rund um Bekleidung und die Bedeutung und der Einfluss von Werbebildern und der Darstellung von „Frau-Sein“ und Weiblichkeit in gängigen Modefotografien. Als zentrales Ergebnis werde ich im Rahmen der Tagung zum einen vorstellen, welche Einzelteile das vielschichtige Bild von Menschen mit Behinderung umfasst, von welchem die Befragten berichten. Zum anderen möchte ich die Umgangsweisen thematisieren, mit welchen die Befragten mit diesem Bild umgehen.

Jasmina:
Bist du ein Mann oder eine Frau?
Oder: Dress-Code; wenn die Schubladen zu klein sind.
Empirische Untersuchung zu den Anforderungen und Erwartungen an Trans*männlichkeiten in queeren Räumen.
In der Studie habe ich mich, wie der Titel sagt, mit den Anforderungen/Erwartungen an Trans*männlichkeiten in queeren Räumen auseinandergesetzt. Der Fokus lag dabei auf Dress. Dress erwies sich im Laufe der Untersuchung als wichtiges Thema und als Schnittstelle zwischen Selbstdefinition (und Ausdruck dieser) und Lesbarkeit durch Andere. Die Anforderungen/Erwartungen sind dabei oftmals auch widersprüchlich. Steht auf der einen Seite immer wieder die Forderung danach Menschen einordnen zu können in zwei oder mehr Geschlechter, sollen auf der anderen Seite gerade trans*männliche Menschen als trans* erkennbar bleiben. Ist eine Einordnung nicht gegeben, lassen grenzüberschreitende Fragen und andere Repressionen nicht lange auf sich warten. Es mag nicht so sehr verwundern, dass sich auch in queeren Räumen eine (wenn auch queere) Hegemonie feststellen lässt, überraschender ist da schon die starke hetero- bzw. homonormative Ausprägung der queeren, linken Szene.
Die Materialgrundlage bilden das Buch Begegnungen auf der Trans*fläche und ein verschriftlichter Vortrag zum Thema Transphobie in LSBTI Kontexten. Zur Auswertung wurde die Grounded Theory gewählt.

Silvia:
Der Kanzlerin neue Kleider – Eine Mediendiskursanalyse über die Darstellung von Angela Merkels dress

Gerade Personen des öffentlichen Lebens und deren Darstellung in den Medien können allzu oft stellvertretend für gesellschaftliche Entwicklungen gelten. So bettet sich die vorliegende Forschung in diese Themenstellung ein und rückt die Differenzproduktion bei der Berichterstattung über die Politikerin Angela Merkel in Online-Medien als repräsentatives Forschungsinventar für die deutsche Medienlandschaft in den Fokus.
Dieser Beitrag bietet insofern eine Ergänzung zum bestehenden Forschungsstand, als dass bisher vermehrt auf den Dress der Bundeskanzlerin an sich und eine mögliche Bedeutung dahinter ein Gewicht gelegt wurde. Auch die allgemeine Darstellung Angela Merkels wurde bereits in wissenschaftlichen Artikeln verhandelt. Dies geschah einerseits vermehrt auf Grundlage des Wahlkampfes von 2005. Auf der anderen Seite wurde auch die journalistische Darstellung eines Dress der Bundeskanzlerin bei der Eröffnung der Osloer Oper behandelt. Bisher fehlt jedoch eine Zusammenführung der Aspekte der Darstellung in der Öffentlichkeit und verschiedener Dresses der Kanzlerin. Dabei ergibt sich unter anderem auch über die Grundannahme einer Interpenetration des Medien- und Politiksystems die Relevanz der vorliegenden Forschungsfrage.

Nina:
Porno-Dress
Dem ein oder anderen ist es beim Sehen von Pornos schon aufgefallen: Die sehen da irgendwie anders aus als ich, da besteht eine äußerliche Differenz. Mit dieser konnte ich ganz gut leben, doch als ich, metaphorisch gesehen, zum ersten Mal über den Analprolaps stolperte, änderte sich meine Akzeptanz zu der bohrenden Frage, ob das so sein muss. 
Ein Analprolaps ist der Vorfall der Haut des Analkanals vor den Anus. Irgendwie so, als ob Ihr eine rote Socke umkrempelt, nur mit drohender Inkontinenz.
Ausgehend von diesem Phänomen entwickelte sich über viele Umwege meine Forschungsfrage zu „Wie different kann und muss der Dress von Pornodarsteller_innen sein, um konsumiert zu werden?“ Der Dress steht dabei für die körperlichen Veränderungen, wie z.B. den Analprolaps oder auch Einspritzungen von Silikon. Tut das Not, dass Darsteller_innen sich von Konsument_innen differenzieren? Wollen das Konsument_innen sehen?
Die Lösung suchte ich in vier Interviews mit Konsument_innen von Pornofilmen, denen ich viele Fragen über Pornos, körperliche Veränderungen und das Zwischenspiel von Pornos und eigener Sexualität stellte.
Die Ergebnisse analysierte ich frisch und frei mit der Grounded Theory und... Ich will ja nicht spoilern, aber die Beantwortung meiner Frage ist simpel und doch überraschend. Wenn Ihr Euch auch überraschen lassen wollt, dann kommt unbedingt zu meinem Vortrag!

Ayleen
Die Hipster - Zur Identitätskonstruktion und Inszenierung dieser Sozialfigur in aktuellen Online-Medien
Das Hipstertum hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der meist diskutierten gesellschaftlichen Phänomene entwickelt. Autor_innen ganz verschiedener Magazine, Zeitungen und Beiträgen beschäftigen sich auf vielfältige Art und Weise mit den vermeintlichen Eigenschaften der Anhänger_innen des Hipstertums. Auffällig sind hierbei die Überschneidungen in Bezug auf den Dress, die Interessen und den Lebensstil. Eine trennscharfe Einordnung bzw. vollständige Erfassung des Hipsters hat bis dato allerdings nicht stattgefunden. An dieser Stelle setzt dieses Forschungsprojekt an.
Vor dem Hintergrund, dass die deutschen Medien dem Phänomen Hipster bereits ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zollen, wird untersucht, ob es ganz bestimmte und immer wiederkehrende Merkmale und Bezeichnungen gibt, die einem vermeintlichem Hipster zugeschrieben werden. Daran anschließend gilt es zu hinterfragen, wie glaubwürdig diese Zuschreibungen sind und warum sich die Medien möglicherweise daran bedienen. Hierbei wird es auch um bestimmte gesellschaftliche und sozioökonomische Entwicklungen gehen, die zu einer Formierung der Hipster, sofern es diese tatsächlich gibt, beigetragen haben könnten. Am Beispiel der Hipster und dessen Darstellung in den Medien soll gezeigt werden, wie Differenz produziert und wie es durch eine ganz bestimmte Darstellung (ihres Dress´) möglicherweise zu einem sozialen und/oder symbolischen Ausschluss kommt.
Das Forschungsmaterial im Rahmen dieses Einzelprojekts beinhaltet insgesamt 40 Online-Artikel verschiedener Zeitschriften und Tageszeitungen sowie einige Fotos, die zusammen mit entsprechenden Artikeln erschienen sind. Die Analyse dieses Materials erfolgte mit der Mediendiskursanalyse nach Siegfried Jäger sowie der visuellen Diskursanalyse nach Gillian Rose.

Nadin:
Verschleierung und gesellschaftliche Aushandlungen im Iran

Die Debatten um islamische Bekleidungspraktiken sind seit Jahren immer wieder in den Medien präsent. Gerade Kopftuch und Burka werden dabei regelmäßig dazu benutzt, um sich am Verhältnis von Religionsfreiheit und Unterdrückung muslimischer Frauen abzuarbeiten. Dass die Verschleierung mittlerweile prinzipiell für den Islam und die damit im Westen verknüpften Ängste wie etwa vor Terrorismus steht, wurde eindrücklich gezeigt.
Im arabischen Raum wurden die gesellschaftlichen Diskurse seit 2011 durch die Revolutionen in Ländern wie Tunesien und Ägypten erneut entfacht. In Bezug auf Bekleidungspraktiken und die Bedeutung des Kopftuches ist dabei insbesondere die Debatte im Iran interessant. Verschleierung hat hier eine wechselhafte Geschichte und ist immer schon auch ein politisches Zeichen gewesen.
In die weltweite Presse hat es dabei vor allem eine Aktion der in London lebenden iranischen Journalistin Masih Alinejad geschafft. Sie postete im Mai 2014 unter #MyStealthyFreedom ein Foto von sich, das sie ohne Kopftuch im Norden Irans zeigt. Nachdem ihr andere Frauen ähnliche Fotos zusandten, richtete sie einen eigenen Facebook-Account ein und rief iranische Frauen dazu auf, sich ohne Kopftuch zu fotografieren und diese Bilder bei Facebook und Twitter hochzuladen.
Da ich mich selber in einem westlichen Kontext bewege und somit auch eher mit Darstellungen über Muslima in Kontakt komme, war es für mich spannend, mich näher mit der Selbstdarstellung dieser Frauen zu befassen.
Auf den oben basierenden Überlegungen habe ich mich mit dem Verhältnis von Verschleierung und gesellschaftlichen Aushandlungen im Iran beschäftigt. Ausgehend von den Bildern unter #MyStealthyFreedom habe ich mit Hilfe der Grounded Theory die Postings analysiert und Differenzkategorien herausgefiltert. Die leitende Fragestellung war hierbei: Welche gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse finden im Iran anhand der Dress-Norm und -Praktik der Verschleierung statt?

Johanna:
Undressing Avatars: Differenzkonstruktionen in der Avatargestaltung von Skyrim

In meinem Unterprojekt untersuche ich Differenzproduktionen in der Gestaltung von Computerspiel-Avataren am Beispiel des Fantasy-RPG(Rollenspiel) Skyrim. Meine Forschungsfrage hierfür lautet: Welche Differenzen werden über den Avatar-Dress hergestellt und wo gibt es Widerstandsmöglichkeiten gegen diese?
Als Material für die Analyse dienen mir selbst angefertigte Screenshots aus dem Menü, daraus erstellte Avatar-Umrisse, sowie verschriftlichte Beobachtungen, welche beim Austesten von verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten entstanden sind.
Ein Teil der Screenshots wird visuell auswertbar, indem ich die von Hand nachgezeichneten Umrisse der Avatare vom Ursprungsbild entfernt und übereinander gelegt habe. So treten bestimmte Differenzen und Ähnlichkeiten deutlicher hervor, während Farben, Schatten und Textur ausgeblendet werden. Diese visuelle Auswertung visuellen Materials ist inspiriert von Ingrid Heimanns “Optischen Analysen” (1992).

Materialauschnitt: Umriss-Vergleich




Anujah:
Dressing Difference – Dressing Diaspora

Im Einzelprojekt Dressing Diaspora werden Einkleidungspraxen von Deutsch-Tamilinnen in den Fokus genommen. Dress in der Diaspora, verstanden als imaginierte Gemeinschaft (Andersson, 1983) erfordert von den Subjekten der Migration bestimmte Übersetzungsleistungen zwischen Herkunfts- und Zielraum, so die Annahme dieser Studie. Besonders bei weiblich gelesenen Subjekten, so eine weitere Vermutung, werden zusätzliche normative Erwartungen an den Dress gestellt. Dies zeichnete das Forschungsprojekt anhand von in Deutsch-Tamilinnen nach.
Zum einen fragte die Studie nach den Selbsttechnologien der Subjekte. Wie vermitteln sie sich an andere? Wie werden sie als etwas erkennbar, intelligibel? Da die Intelligibilität der Subjekte von den Strukturen der jeweiligen Räume gerahmt wird, bestand ein weiterer Aspekt darin, nach ebendiesen Strukturen und ihrer Kontextualität von Dress zu fragen (vgl. Butler 1991, 1997). Welche Räume im hegemonialen Raum deutscher Öffentlichkeit befördern bestimmte Dress-Praxen? Welche verhindern diese? Drittens ging die Studie der Frage nach, was Subjekte mit ihren Dress-Praxen im Rahmen jener Räume vermitteln wollen. Welche Differenzen nehmen sie als relevant wahr und vermitteln diese über ihren Dress? Welche wahrgenommenen Differenzen weisen sie zurück? Und zuletzt: Welche Formen identitärer Aushandlung können wir am Dress erkennen?
In einem Input-Vortrag sollen die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden, um anschließend das Interview- wie auch das visuelle Material in einem Workshop-Teil gemeinsam mit den Teilnehmenden zu analysieren und zu diskutieren.

Pia:
Dresspraktiken des Fachschaftsrates Philosophie der Uni Oldenburg

BWL-Studierende tragen rosa Polohemden, Studierende aus der Kunst bunte selbstgemachte Sachen und in der Informatik sind alle in schwarz gekleidet. Ob das der Realität entspricht, ist eine andere Frage, aber sie existieren: Klischees darüber, wie Studierende bestimmter Bereiche aussehen. Daran geknüpft sind bestimmte Erwartungen und Zuschreibungen, auch können dadurch Hierarchien – Abwertungen, Aufwertungen – erzeugt werden. In meinem Unterprojekt befasse ich mich mit diesem Thema: Dresspraktiken von studentischen Fachkulturen, genauer dem Fachschaftsrat Philosophie. Dress sehen wir in unserem Projekt als visuelles und materielles Zeichen einer Ordnung, wodurch symbolische Gefüge (re- )produziert werden. Was könnte damit in Bezug auf die Philosophie gemeint sein?
Ich war selbst einige Zeit in besagter Fachschaft engagiert. Meine Erfahrung ist davon geprägt, meist einzig weibliches Mitglied zu sein – obwohl in der Philosophie bei mehreren hundert Studierenden etwa 70% weiblich sind. Und Mitmischen war für mich nicht immer gut möglich. Meine These: Hier geht es um Konnotationen im Bereich Geschlecht und Philosophie als traditionelle Männerwissenschaft, wer kann wie mitsprechen? Und noch ein Klischee über Philosophie: „Und wie soll man damit später Geld verdienen?“ – Abgrenzung von in gesellschaftlichen Leistungs- und Erfolgsanforderungen gerade von männlichen Philosophiestudierenden, lieber zusammen sitzen und Philosophieren.
Das sind Themen, um die es mir in der Betrachtung der Fachkultur Philosophie geht – und was ich anhand der Analyse von Kleidung untersucht habe. Dabei geht es beispielsweise darum, wie körperbetont der Dress sitzt, ob es formell ist oder geschlechtlich konnotiert. Dafür habe ich viele eigene Fotos aus der Fachschaft ausgewertet, indem ich Bekleidungsensembles nach Methoden von Ingrid Heimann und Rosa Burger ausgewertet habe. Außerdem habe ich eine selbstreflexive Forschungsmethode angewandt, durch ein später kategorisiertes Forschungstagebuch, sowie kleine Interviews mit Mitgliedern ausgewertet.










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